Renovierungspflicht beim Auszug

In der Schweiz stehen viele Mieter beim Auszug aus einer Wohnung vor der Frage, welche Renovierungsarbeiten sie tatsächlich durchführen müssen. Die Gesetzeslage ist oft unklar und Vermieter stellen unterschiedliche Anforderungen. Um für Klarheit zu sorgen, ist es wichtig, die grundlegenden Rechte und Pflichten zu verstehen.

Gesetzliche Grundlagen

In der Schweiz regelt das Obligationenrecht die meisten Aspekte des Mietverhältnisses, einschließlich der Pflichten bei einem Auszug. Grundsätzlich ist der Mieter verpflichtet, die Wohnung in dem Zustand zurückzugeben, in dem er sie übernommen hat, abgesehen von üblichem Verschleiss. Üblicher Verschleiss bezieht sich auf Abnutzungsspuren, die bei normalem Gebrauch entstehen, wie Abstriche an Wänden oder abgenutzte Böden. Grössere Schäden oder Veränderungen, die über diesen normalen Verschleiss hinausgehen, müssen in der Regel vom Mieter behoben werden.

Individuelle Vereinbarungen und Mietverträge

Neben den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen spielen auch individuelle Vereinbarungen im Mietvertrag eine wichtige Rolle. Viele Mietverträge enthalten spezifische Klauseln zur Rückgabe der Mietsache. Es ist essenziell, diese Klauseln genau zu lesen und zu verstehen. Häufig verlangen Vermieter eine Endreinigung oder die Erneuerung von Anstrichen. Wenn der Vertrag eine Renovierungsklausel enthält, sollte geprüft werden, ob diese rechtlich zulässig ist. In einigen Fällen sind solche Klauseln unverbindlich, insbesondere wenn sie dem Mieter unzumutbare Pflichten auferlegen.

Der Zustand der Wohnung

Um Missverständnisse bei der Übergabe zu vermeiden, ist es ratsam, den genauen Zustand der Wohnung beim Einzug zu dokumentieren. Fotos oder ein detailliertes Übergabeprotokoll können hierbei sehr nützlich sein. Während des Auszugs sollten Mieter ebenfalls Fotos machen, um zu zeigen, dass sie die Wohnung in einem angemessenen Zustand hinterlassen haben. Wenn es zu Unstimmigkeiten mit dem Vermieter kommt, können diese Beweise entscheidend sein.

Nimm dir die Zeit, deinen Mietvertrag genau zu verstehen und kläre Unklarheiten mit dem Vermieter frühzeitig.

Checkliste für den Auszug

• Mietvertrag prüfen: Untersuche alle speziellen Klauseln zur Renovierung und zum Zustand der Wohnung bei Auszug.
• Üblicher Verschleiss definieren: Informiere dich, was unter üblichem Verschleiss fällt.
• Wohnungszustand dokumentieren: Dokumentiere den Zustand der Wohnung sowohl bei Ein- als auch beim Auszug mit Fotos und Protokollen.
• Reinigungs- und Renovierungsarbeiten planen: Überlege, welche Arbeiten du selbst erledigen kannst und welche du eventuell professionell durchführen lassen musst.
• Mit dem Vermieter kommunizieren: Kläre offene Fragen und Missverständnisse frühzeitig und halte Absprachen schriftlich fest.

Diese Schritte können helfen, dass der Auszug reibungslos verläuft und es keine bösen Überraschungen gibt. Viel Erfolg beim Umzug!